Samstag, 28. März 2009

Wenn Männer sich ausziehen...

...ist das meistens keine große Sache und in 30 Sekunden erledigt. Es sei denn, es ist ihr Beruf. Dann reißen sie sich mit großer Geste Hemd oder T-Shirt vom Leib und lassen neckisch mit dem Rücken zum Publikum die Jeans auf Kniehöhe sinken, um ihr wohlgeformtes Hinterteil zu zeigen. Kombiniert man das noch mit ein bißchen Singen, ein bißchen Conférence, den 10 beliebtesten Rock- und Discosongs aller Zeiten, einer Lightshow, einigen feschen Kostümen und ungefähr 1000 hysterischen Frauen, dann hat man einen Abend bei den Chippendales - der legendären männlichen Stripper-Combo made in USA.

DAS ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Aus mehreren Gründen. Erstens hat sich einmal mehr meine Grundannahme bestätigt, dass man alles erotisch ausziehen kann, bis auf Schuhe. Schuhe-Ausziehen macht optisch einfach nichts her.

Dann ist es auf jeden Fall faszinierend, ganze Rudel von Zahnarzthelferinnen, Tippsen, Versicherungskauffrauen und Verkäuferinnen in hemmungslose Ekstase verfallen zu sehen, bloß weil ein Kerl auf einer Bühne sich in den Schritt faßt (Gell, wenn er das daheim tut, kriegt er spätestens beim zweiten Mal eine energische Abmahnung, aber auf der Bühne ist das ja was GANZ anderes).

Auch dass die Andeutung koitaler Bewegungsabläufe für ein grenzenloses Johlen gut ist (bis hin zur toupierten Endfünfzigerin in der dritten Reihe hinten links), T-Shirts gierig aufgefangen werden und die Mädels sich schon fast darum schlagen, wer zu den Jungs auf die Bühne darf, um sich dort an die Hupen (kein Scherz!) fassen zu lassen, hat echten Erlebniswert. Frauen sind schon merkwürdige Geschöpfe. Vor allem dann, wenn sie ordentlich Prosecco getankt haben - was die meisten Damen wohl rituell schon VOR der Show tun.

Aufschlußreich auch der kurze Schnack mit der Garderobiere nach der Darbietung. Ja, die Mädels kämen gruppenweise - und manche sogar bis zu 10 Mal - und natürlich gäbe es auch eine ganze Reihe, die mit dem erklärten Ziel anrollten, after Show mit einem von den Jungs im Hotelzimmer zu landen - und es wäre auch gar nicht so selten, dass die Damen mit diesem Anliegen Erfolg hätten (ok, wobei das aber dann auch erklärt, warum die schwule Fangruppe aus Barmbek-Süd zuhaus bleibt. Wenn die bei den Jungs so gar keine Chance haben zu landen, brauchts ja auch keinen Besuch der Show).

Sehr lehrreich, so ein Abend.

Wobei ich mich eines aber doch frage: Kann Stripper jemals für einen Mann ein Traumberuf sein? Will das irgendein kleiner Kerl wirklich werden? Oder ist es einfach die Ersatzlösung, wenns mit der Karriere als Rockstar, Schauspieler oder Bodybuilder nicht hinhaut?

Und wie erklärt man diesen Job mal seinen Kindern, so man jemals welche hat? Und was macht man, wenn es in der Kita heißt: "So, und nun malen alle Kinder mal, was ihre Eltern so beruflich machen" und der Nachwuchs dann einen nackten Papa aufs Papier bannt?

- Ich bin nur froh, dass ich diese Fragen nicht beantworten muß. ;-)))

Mittwoch, 25. März 2009

*) Liste der Dinge, die ich TROTZDEM mag

Mit Vollgas über die Autobahn kacheln, Raubtierdressuren im Zirkus, Deo mit Treibgas, Männer in schicken Uniformen, Zoos, Steaks, Barbie, Nerzstolas, fettige Fritten, Tanztees, chemische Reiniger, Weißbrot, die USA, Klimaanlagen und Einwegverpackungen.

PAH!

Kleine Liste der Dinge, die mir aktuell auf den Nerv gehen

Scheinheiligkeit, Betroffenheitswahn, ewiges Weltverbessern, Psychoknacken, Tierschützer, Reiter, Cellophanverpackungen, Strumpfhosen mit Löchern (die man erst registriert, wenn man sie angezogen hat), das ewige Gelaber über die Wirtschaftskrise, Dummschwätzer, der Abwasch, das Winterwetter, Herumeiern und: die immer länger werdende Liste der Dinge, die man nicht mögen darf, weil sie heutzutage so iiihhhbähhh unkorrekt sind.*)

*) weiter im nächsten Posting

Dienstag, 24. März 2009

Zirkusnostalgie

Es gab einmal eine Zeit, da gehörte zu einer Dame nicht nur das Kostüm, sondern auch der passende Hut und natürlich die ebenfalls passenden Handschuhe. Man pflegte die Etikette und hielt auf Eleganz - auch im Zirkus, wie das folgende Video beweist.

http://www.youtube.com/watch?v=AY9i--O0guk&feature=related

PS: Ich finde vor allem das rote Abendkleid très chic.

Schmidtchen Schleicher

Grottig, gruselig, grauenvoll - und damit gnadenlos guuuuuuut:
http://www.youtube.com/watch?v=qur9F5fCagI

Und noch abgedrehter ist das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=svTD8n-VqC8

Na, und zur Ergänzung - das ist das Original:
http://www.youtube.com/watch?v=guYexuKRXyQ

Oh, und Vorsicht, der Schleicher Schmidtchen ist ein echter Ohrwurm :-).

Sonntag, 22. März 2009

Immer wieder Abitur

Immer mal wieder träume ich ein und denselben Traum: Ich sitze wieder in der zwölften Klasse und habe mein Abitur vor mir. Oft irre ich dabei von Raum zu Raum und finde die Klasse nicht, in der der Kurs stattfinden soll - und regelmäßig habe ich auch vom Lehrstoff nicht den Hauch einer Ahnung. Es sind auch nicht meine alten Lehrer und Mitschüler, die in dem Traum auftreten, sondern mir völlig fremde Gestalten. Und jedes Mal sitze ich dann da und versuche zu vermitteln: He, ich HABE mein Abitur schon, ich bin hier FALSCH, ich BRAUCHE das nicht nochmal zu absolvieren. Gelegentlich gelingt das, ich kann mein Abi-Zeugnis zeigen oder mein Uni-Zeugnis - aber bisweilen wache ich auch einfach frustriert und verwirrt auf.

Warum mein Unterbewußtsein mich immer wieder in die Schule schickt, weiß ich nicht, mein Abi war eine entspannte Angelegenheit - und von meinem Uni-Examen, das mich erheblich mehr Kraft, Nerven und Vorbereitung gekostet hat, träume ich nie.

Nu, auf jeden Fall bin ich mit dieser Art Traum in ganz guter Gesellschaft - Umberto Eco z.B. kennt das Phänomen auch.

Samstag, 21. März 2009

*seufz*

Manchmal - ganz selten - stolpere ich über Artikel, die "hängenbleiben". Dies hier ist einer davon.

Dienstag, 17. März 2009

Stofferdbeeren

kriegt man bei Frau...äh...Mutti. Ich gestehe: Ich hab Sinn für sowas. Rosa. Blümchen. Selbstgenäht. Auch, weil ich selber gar nix nähen kann. Und dann diese Vorstellung: Da kuschelt man sich des abends beim Einschlafen an eine handgenähte, rosa-blumige Stofferdbeere...buh, NOCH idyllischer gehts kaum.

- Naja, gut, schon. Es könnten auch ZWEI Stofferdbeeren sein.

*GGGG*

Strike! :-))))

Es nutzt ja nichts, es zu leugnen: Seit heute bin ich wieder ein Jahr älter. 40 plus. Und, wie hab ich gefeiert? Ich habs mir gegönnt, meinen Arbeitgeber einen Tag allein zu lassen, bin durch unser heimisches Einkaufszentrum gebummelt - und hatte dann die spontane Idee, zum Friseur zu gehen. Also, ab ins Untergeschoß, wo "Super Cut" logiert, das ist einer der Läden, bei denen man keine Anmeldung braucht.

Ich trat also durch die Eingangstür - und nun kommts: Ich traf auf ein junges Ding, geschätztes Alter unter 20, das ein Namensschild "Mandy", dazu ein schwarzes Shirt, jede Menge Metall im Mund und pink gesträhntes Haupthaar trug - und dieses Ding sagte zu mir was?

"Du, das tut mir echt leid, komm lieber nochmal später wieder, wir sind grad voll."

DU!

DAS JUNGE DING HAT MICH (mich, 41 Jahre alt, unstylish hoch 10, in ollen Jeans und 10-Euro-Kik-Winterjacke)

GEDUZT!

STRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIKEEEEE!!!

Das heißt nämlich: So alt KANN ich noch gar nicht aussehen. Sonst hätte "die Mandy" mich nämlich bestimmt...

...gesiezt.

Yeah, mein Tag war daraufhin gerettet. :-)))))

Sonntag, 15. März 2009

Winnenden

*)






*)Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen. - Wittgenstein

Lesenswert: http://www.wuv.de/news/medien/meldungen/2009/03/124095/index.php

Einen Eintrag wert: http://www.kondolenzbuch-online.de/cgi-bin/2009/books/000172.pl

Samstag, 14. März 2009

Eau Thermale

Klingt toll, gell? Damit habe ich gestern mein spontanes Bedürfnis nach "ein bißchen Luxus" befriedigt. Ich kaufe dann gern sinnlose Produkte, die
- schön designt sind
- möglichst französische Endlos-Bandwurm-Namen tragen und
- unter 10 Euro kosten.
Das Eau Thermale erfüllte alle diese Kriterien: Es ist schlicht ein Thermalwasserspray, was man sich ins Gesicht sprüht (ich sprühe gern, ich könnte auch nie ein Deo benutzen, das man rollt oder als Creme auf die Haut aufträgt - früher hatte ich sogar einen Puder zum Sprühen, jepp, auch das gabs mal). Weil das Eau Thermale "riche en sels minéraux et oligo-éléments" ist, soll es die Haut beruhigen (beruhigen kann man nie genug) und die Widerstandskraft stärken (auch super, her mit der Rüstung).

NATÜRLICH ist es sehr wahrscheinlich, dass ich den gleichen Effekt auch erzielen könnte, indem ich mir einfach einen ordinären Plastik-Blumensprüher greife, den mit Leitungswasser fülle, dann auf mein Gesicht halte und "pssschhhht" mache.

Aber das wäre ja total banal. ;-)

Freitag, 13. März 2009

Meedia

Schau guck, Dirk Manthey, der Erfinder von CINEMA und legendäre Gründer des Milchstraßen-Verlags (den ich allein schon wegen seines Namens mag) hat ein neues Baby am Start: www.meedia.de. Ich bin gespannt, wie sich das entwickeln wird.

Montag, 9. März 2009

Kleine Literaturliste Februar/März

Belletristik:
Oliver Maria Schmitt: "Der beste Roman aller Zeiten"
Ein klassischer Reinfaller. Toller Titel. schrottiger Inhalt. Die Story trägt bis Seite 57, dann hat sich der Grundgag abgenutzt und es wird....wie es genau wird, habe ich mir erspart, weil ich wie üblich zuerst einmal den Schluß gelesen habe. Und der war so fad, dass ich mir den Rest des Buches dann geschenkt habe.

Marc Albrecht: "Sprengepiel - Der Hund vom Falkenrott"
Positive Überraschung. Das Buch ist in einem Mini-Verlag erschienen, über den Titel bin ich bei einer Internet-Recherche in Sachen Autoren- und Literaturforen gestolpert. Kurz überlegt, dann bestellt. Es ist: Ein handwerklich richtig guter historischer Roman, angesiedelt kurz nach Ende des 30jährigen Krieges in der Gegend um Vechta. Viel Lokalkolorit, spannend erzählt und kurzweilig. Dass hier und da ein Komma fehlt und die ein oder andere Formulierung nicht 100% sitzt, seh ich nach, weil die Geschichte wirklich rund ist. Tipp: Jungen, unbekannten Autor fördern - Kaufen!

Krimi:
Zral: "Tartufo"
Die Idee eines Trüffelschweins auf Mördersuche fand ich charmant. Das ist sie auch, so etwa 200 Seiten lang, dann wird es etwas zäh. Spätestens da, denn die 50 Seiten davor mußte ich mir schon etwas erkämpfen. Das "whodunnit"....naja. Eigentlich ganz nett, das Buch, aber ich hätte mir mehr davon erwartet.

Sachbuch:
Robert Levine: "Eine Landkarte der Zeit - wie Kulturen mit Zeit umgehen"
Ein Knaller! Spannend. Popular Science at its best. Lesen!

Reinhard Osteroth: "Erfinderwelten - eine kurze Geschichte der Technik".
Ist ja schön, wenn einer für die ZEIT schreibt, aber dem Buch hätten ein paar auflockernde Anekdötchen und etwas mehr Drive wirklich gut getan. Interessant ist das alles ja, aber in Sachen Unterhaltung kann der Herr Osteroth noch locker was drauflegen.

Stefan Klein: "Da Vincis Vermächtnis"
Gelle, der Leonardo war einer der ganz Großen. Und ich wollte ja schon immer mal ganz, ganz, ganz genau wissen, wie er das mit dem Lächeln der Mona Lisa hinbekommen hat. Nu, jetzt weiß ichs - und dazu noch jede Menge mehr. Gutes Buch, ohne Interesse an Malerei und Naturwissenschaften geht allerdings nichts.

Drama, Baby, Drama

Und nun kann man sogar daraus trinken - aus der Bruce-Darnell-Kaffeetasse. Für mich eindeutig DAS Produkt der Woche. Denke ich doch jeden Tag an den Rat des Meisters: "Die Handetasche muss lebendik sein"!

Urlaubsplanung

Nach einem sachdienlichen Hinweis der Kita-Erzieherin meiner Tochter weiß ich seit heute morgen, dass wir unseren Familienurlaub im Sommer wieder im Silvesterwald verbringen wollen.

- sehr hilfreiche Erkenntnis, ich habe nämlich noch nichts geplant. ;-)

Donnerstag, 5. März 2009

Opel

Es ist ermüdend. Die Politik kann oder will - so scheint es - einfach nichts lernen. Da wird ein riesiges "Buhu" um einen Auto-Hersteller veranstaltet - was den Mittelstand, das eigentliche Herz der deutschen Wirtschaft, plagt, interessiert keine Sau. Einmal mehr ist die Bundesregierung auf bestem Wege, die Lage zu verschlimmbessern. Nur mal zur Erinnerung: Steinkohle. Stahl. Beides hochsubventionierte Branchen über Jahrzehnte. Nutzen? Sinn? Zweck? Keiner. Außer, dass der Steuerzahler zahlt. Und zahlt. Und...zahlt. Ja, die Wirtschaftskrise ist bitter. Ja, der Strukturwandel ist es auch. Aber dass ich mit meinen Steuern für die Patzer irgendwelcher Trottel aufkommen soll, die ein x-faches mehr verdienen als ich, das sehe ich einfach nicht ein.

Meine Güte, dann MACHT Opel eben Pleite. Na und? Dann wird eben Platz frei - Platz für das oder die Unternehmen, die sich schlauer anstellen, bessere Konzepte haben - und innovativer sind.

Und gut.

Tiere raten

ist das aktuelle Lieblingsspiel meiner Tochter abends vor dem Zu-Bett-Gehen. Ich muß aber leider zugeben, dass ich hier öfters kläglich versage. Da steht das Kind vor mir und blättert die Seiten eines imaginären Buches um. In meinem Gesicht stehen nichts als Fragezeichen. Was war die Lösung? Genau: "Mama, das ist ein Vogel, der zur Arbeit fährt und dabei ein Buch liest".

Klar. Völlig klar...da kommt doch jeder drauf. "Babyackaleicht", wie mein Kind sagen würde. :-)

Dienstag, 3. März 2009

Tschilp

Es wird Frühling. Meine kleinen Terror-Freunde, die Vögel, sind wieder da. Pünktlich um vier Uhr morgens starten die kleinen, gefiederten Nervensägen - genau vor meinem Fenster. Auftakt Vogel Eins: TSCHILP.
Antwort Vogel Zwei: TSCHILP TSCHILP
Vogel Eins zurück: TSCHILP
Käuzchen fällt ein: HUHUUU HUHUUUU
Vogel drei, vier, fünf und sechs: TSCHILP TSCHILP TSCHILP TSCHILP TSCHILP.

Spätestens da sitze ich senkrecht im Bett. Ich verstehe ja, dass im März die Natur anfängt zu rufen. Dass man einen Partner braucht, um dann im Mai ein Nest bauen zu können und die nächste Generation Mini-Tschilps an den Start zu bringen.

ABER KANN MAN DAS BLÖDE GEBALZE NICHT AUCH UM DREI UHR NACHMITTAGS ABWICKELN?

Echt, manchmal könnte ich "Mutter Natur" rechts und links eine klatschen. Vor allem dann, wenn sie sich ausgerechnet vor meinem Fenster austobt.

Tschilp!
 
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