Mittwoch, 30. Dezember 2009

Avatar

ist kein Film, sondern ein Bilderrausch. Zumal, wenn man das ganze in 3D erlebt. Unglaublich. Vermutlich wird die nächste Stufe sein, dass man gar nicht mehr "vor", sondern gleich im Film sitzt.

- Sehenswert.

Freitag, 25. Dezember 2009

Crazy Christmas

In Rom hat eine verwirrte Frau den Papst zu Boden gerissen. Wäre das jemand aus meiner Familie gewesen, dann wäre meine Grundvermutung: Die wollte bestimmt einen Geschenkgutschein überreichen, das ging nur leider schief. Bei uns schenkt man sich nämlich mittlerweile zu fast allen Gelegenheiten gern & viele Gutscheine, in verschiedenen Konstellationen. Unsere Eltern reichen Buch- und Kosmetikgutscheine, wir reichen Buch-, Konzert- oder auch mal einen Reisegutschein, dazu gern auch mal Blumen- oder Kinogutscheine. Gutscheine sind eine feine Sache, wenn man nicht in einer Stadt wohnt: Sie ersparen es einem, zerbrochene Glaswaren aus Paketen zu bröseln, in der schlimmsten Schlange der Stadt, nämlich bei der Post-Paketausgabe, anzustehen und sie ersparen einem auch, ein Parfüm verwenden zu müssen, was man eigentlich lieber in den Ausguß kippen würde. Nur ans Einlösen muß man denken. Sonst nutzt auch der schönste Gutschein nix.
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Nachdem ich jetzt im zweiten Jahr in Folge einen Kartoffelsalat am heiligen Abend verzehren mußte, zu dessen Ingredienzien "Gurkenwasser" gehörte, werde ich meine Kartoffelsalat-Politik (ich mach nicht selber, sondern lasse machen) konsequenterweise ändern und 2010 das Kartoffelsalat-Thema wieder selbst angehen. Sonst entwickele ich nachher noch ein Trauma. Und ja, ich bin der Meinung, dass "Gurkenwasser" in einem Kartoffelsalat nix zu suchen hat. - Jedenfalls bei mir nicht.
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Geschenketechnisch war dieses Jahr bei den Gaben fürs Kind (Ein Eisenroller mit pinken Rollen, eine Polizeistation, Walkie-Talkies) keine einzige dabei, die ohne Batterien ausgekommen wäre. Gelegentlich mutmaße ich, dass die großen Spielzeughersteller alle Beteiligungen an Batteriefirmen haben. Oder umgekehrt. Unter Garantie gibts da ein heimliches, sehr böses Kartell. Merke: Das Duracell-Häschen KANN kein Zufall sein.
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Ansonsten war der Hl. Abend friedlich & fröhlich. Und unkompliziert. Auch, wenn früher mehr Lametta war. Und wir kein kleines Atomkraftwerk gebaut haben. Dafür waren wir gemütlich. :-)

Mittwoch, 23. Dezember 2009

2009

darf zuende gehen. Wie es war? Anstrengend. Wie es werden wird? Schaun mer mal. Sicher ist: Ich habe viel, viel gelernt. Und viele Dinge zum ersten Mal getan. Wie es sich anfühlt? Wie wachsen.

...Und die Luft riecht nach Veränderung.

Samstag, 19. Dezember 2009

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Lädiert II

Besonders hinreißend ist es, wenn sich die Zahnarztbehandlung (Mutter) mit Kotzerei (Kind) kombiniert. Man erlebt ja sonst nix.
*seufz*

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Lädiert

Es gibt Leute, die alle Nase lang fiese Zahnarzttermine haben - Wurzelbehandlungen, Kronen, Brücken etc. Zu denen gehör ich nicht. Mein letztes großes "Event" dieser Art liegt neun Jahre zurück, da hatte ich eine Parodontosebehandlung. Oder anders gesagt: Eine flotte Kürettage, bei der einem der Zahnstein UNTER dem Zahnfleisch entfernt wird. Tja, nun war es wieder soweit - Behandlungsrunde zwei. Heute. Die volle Betäubungsdröhnung (ich hasse es, wenn ich die Hälfte meines Gesichts nicht fühle und dazu den Eindruck habe, dass mir der Sabber aus dem Mundwinkel läuft) und das Messerchen.

Andere mögen sowas entspannt "wegstecken", ich nicht. Mit den Jahren habe ich auch gelernt, dass es weder Sinn macht noch irgendwem nutzt, wenn ich in Sachen "Schmerzempfindlichkeit" tue, als ob ich ein Indianer wäre. Fakt ist nämlich: Ich BIN empfindlich. Extrem sogar. Und ja, wenn ich Schmerzen, gleich welcher Art, aus dem Weg gehen kann, dann tue ich das.

Dabei ist für mich interessant, dass sich mein Umgang mit mir hier deutlich seit meiner Schwangerschaft verändert hat. Vorher war ich in Sachen "Schmerzen ertragen" viel rigider mit mir selbst: Schmerzmittel nur im Notfall, man muß mal was aushalten können etc.

Nach meiner Entbindung (bis heute die schmerzhafteste Erfahrung meines Lebens überhaupt) hat sich diese Haltung grundlegend gewandelt (wie vieles andere auch, Mutter zu werden hatte bei mir in etlichen Bereichen regelrecht kathartische Effekte). Seither bekenne ich mich jedem Arzt und auch sonst jedem gegenüber dazu, dass ich empfindlich bin, nichts abkann - und noch viel wichtiger: Nichts abkönnen will. Es ist mir nicht mehr peinlich und es interessiert mich keinen Schnipp, ob mich der Rest der Welt in der Folge für ein Weichei hält oder nicht. Ich will nur nicht mehr leiden müssen, als es unbedingt nötig ist.

Und welchen Begleiteffekt hat das? Genau, richtig: Seitdem ich schon beim Betreten einer beliebigen Praxis die klare Ansage mache, dass ich empfindlich bin...

...werde ich auch so behandelt. Es gibt Fürsorglichkeit, Rückfragen und die passenden Rezepte.

Wunderbar. Manchmal lohnt es sich wirklich, auch mit Blick auf die eigene Lebensqualität, Haltungen und Denkmuster abzulegen, mit denen man mal großgezogen worden ist.

Freitag, 11. Dezember 2009

Kindererziehung is auch nicht leicht

Abends. Mutter und Kind spielen. Mutter gibt auf Wunsch einmal mehr das böse Monster "Igor".

Igor (sabbernd, geifernd und nach dem Kind krallend):
"uuuund....was macht man mit frechen Kindern?"
Kind (fröhlich gackernd)
"Man zeigt ihnen den Mittelfinger!"

- Ohne jeden weiteren Kommentar.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Siegfried Unseld. Thomas Bernhard. Der Briefwechsel.

Es gibt wenige Bücher, die ich sofort haben will. Dieses wollte ich sofort haben und war auch bereit, dafür 39,80 Euro auf den Tisch zu legen. Ich mußte es auch sofort lesen - trotz virenvernebeltem Dröhnkopf und dicker Schnupfennase - und so las ich es da, wo man (meiner Meinung nach) Bücher eh am besten liest, nämlich im Bett. Und: Ich mochte es. Sehr sogar. Obwohl die beiden Herren sich da eigentlich kaum mehr als "jeschäftliches" schreiben. Aber WIE sie das tun! Das ist großes Kino. Hier der "arme" Literat, der jammert und klagt und eine Zahlung an der nächsten aus seinem Verlag herausquetschen will - dort der versierte Verleger, der seinen "Verlagsdarling" sichtbar hegen und pflegen möchte, aber eben auch gezwungen ist, Grenzen zu setzen. Es gibt Momente in diesem Briefwechsel, wo sehr deutlich wird, dass es durchaus um mehr geht als "nur" Geld und Manuskripte - nämlich um die härteste und eigentliche Währung dieses seltsamen Geschäfts, die da heißt: Anerkennung - und Zuneigung. Oder eben auch: Aufmerksamkeit, um die gebuhlt wird.

Ich kenne die Gratwanderungen, die aus dem Umgang mit Autoren und Künstlern entstehen, zur Genüge. Den Seiltanz, den man immer zwischen Kommerz und Kunst zu tanzen hat. Meine Empathie galt daher Unseld. Aber von Bernhard, von diesem großen, gierigen, unendlich begabten Kind in Mannesgestalt war ich fasziniert.

Spannend auch, dass man in diesem Briefwechsel deutlich sehen kann: Literatur ist KEIN Einzelgänger-Individualisten-Alleinprodukt. Verleger, Lektoren, Hersteller, Vertrieb: Ohne all das wird auch aus dem besten Text kein Buch.

Lesenswert!
 
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