Mittwoch, 13. Oktober 2010

Die Strickliesl


Jep, auch so was haben wir jetzt: Eine Strickwurstproduzierende Strickliesl. Was man mit den Würsten hinterher tun soll, weiß ich immer noch nicht (außer einer Verwendung als Leine für Plüschhunde oder einem Schal für die Barbie fällt mir nix ein), aber...macht nix. Ich mochte die Strickliesl schon als Kind und ich mag sie noch immer. Hier isse:


Lost and found: Wendelin


Das rechts unten im Bild ist ein kleiner Elefant aus Hartgummi, der sich in den frühen 80iger Jahren einen Namen als Kumpel eines gewissen "Wum" machte - Wendelin.
(Der Hintergrund ist das Cover einer meiner Lieblingszeitschriften und eigentlich total unwichtig)
Hier die Geschichte dazu: Vor einigen Wochen vergaß meine Tochter ihre beiden Lieblingskuscheltiere Schnuffi und Wali in der Schule. Dort kamen sie - oh Panik, oh Graus - abhanden. Weil mich das sehr beschäftigte, habe ich diese Begebenheit in einem kleinen Forum gepostet. Nun, im folgenden erzählten andere User, was sie so alles im Lauf ihres Lebens verloren hatten - und bei mir selber war das eben dieser kleine Elefant Wendelin. Den besaß ich, als ich 8 Jahre alt war. Bis zur Klassenfahrt ins Landschulheim. Dort plumpste mir der Elefant (etwas kleiner als der im Bild gezeigte) in den Schnee und ich fand ihn zu meinem allergrößten Kummer nie wieder.
Kaum gepostet, bekam ich eine PN von einer Userin mit der Bitte um meine Adresse. Und wenige Tage später ein Päckchen mit....Wendelin! Wow. Netter gehts nimmer, ich war hin und weg und nochmal hin und bin noch immer weg, dass jemand SO nett sein kann. Es war und ist eine Riesenfreude für mich (juhu! :-) )
Und nun sitzt der kleine Kerl auf meinem Nachttisch. Und ich werde ihn ganz sicher nie, nie, nie wieder in den Schnee plumpsen lassen. :-)
Achja, Schnuffi und Wali: Wali ist weiter verschollen. Aber kurz, nachdem wir einen Ersatz-Schnuffi im blaugelben Möbelhaus erworben hatten, tauchte der echte Schnuffi wieder auf. Jetzt heißt er "der beherzte Schnuffi". Der neue Schnuffi heißt einfach nur "Schnuffi II".
:-)

Freitag, 1. Oktober 2010

Heileheile Segen

Es gab mal eine Zeit in meinem Leben, da konnte "Heile Heile Segen" alles heilen. Zerschundene Knie. Kinderkummer. Tränen.

Heute heilt gar nichts mehr. Es ist eher ein: "Gewöhn dich an den Schmerz". Leb damit. Sei froh, dass es nicht NOCH schlimmer kommt. Denn dass es schlimmer kommen kann, das hast du im Leben mittlerweile gelernt. Viel schlimmer.

Was gewachsen ist, ist das Mitgefühl. Das Mitgefühl mit denen, bei denen ich weiß: Oh ja, es kann schlimmer kommen. Soviel schlimmer, dass ich selber gar nicht weiß, wie man das noch ertragen soll. Soviel schlimmer, dass meine ganze Antwort ist: Ich stelle eine Kerze in einer Kirche auf und bete. Weil ich mehr nicht tun kann.

Leben ist zerbrechlich. Das habe ich gelernt. Seitdem ich weiß, WIE zerbrechlich, bin ich vorsichtig geworden.

Und leichtsinnig gleichermaßen. Was interessiert mich, was in 20 Jahren ist?

Leben ist heute. Leben ist Risiko. Was ich zu tun müssen glaube und tun will, das tu ich

heute.

Weil ich weiß, dass es auch ganz schnell vorbei sein kann. Und nein, daran gewöhne ich mich nicht.

Samstag, 12. Juni 2010

Zum Abschied

In diesen Minuten wird Henner beerdigt. Ich möchte ihm & all seinen Lieben noch etwas mitgeben. Es sind die Schlußworte des Buches "Die Brücke von San Louis Rey" von Thornton Wilder - gesprochen dort von Madre Maria del Pilar:

"Bald aber werden wir alle sterben, und alles Angedenken jener fünf wird von der Erde geschwunden sein und wir selbst werden für eine kleine Weile geliebt und dann vergessen werden. Doch die Liebe wird genug gewesen sein; alle diese Regungen von Liebe kehren zurück zu der einen, die sie entstehen ließ. Nicht einmal eines Erinnerns bedarf die Liebe. Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten, und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe - das einzig Bleibende, der einzige Sinn."

Ruhe in Frieden, Henner. Das ewige Licht leuchte dir.

Samstag, 5. Juni 2010

Nachruf - Granit has gone

Nirmand hätte gedacht, dass es nur einen einzigen Windstoß brauchen würde, um alle Blätter vom Baum zu fegen. Es sah doch noch so....nach Sommer aus. Es klang doch nach "halb so wild" - "das wird schon" - "eher lästig".

Und dann wurde es Winter. Einfach so. Ohne Vorwarnung.

Ich vergesse gern - wie alle anderen auch - wie wenig wirklich dazu gehört, das Lebenslicht eines Menschen erlöschen zu lassen. Ich verdränge, wie fragil, wie empfindlich unser Dasein ist. Wie dünn das Seil, auf dem wir tanzen. Wie schnell -

- alles vorbei sein kann.

Granit war ein Mensch, den ich nur im Internet kannte. Aus seinen zahllosen Beiträgen in den Reiterforen, in denen er genau wie ich seit Jahr und Tag unterwegs war. Aus gelegentlichen Chats, netten Plaudereien. Genau wie seine Lebensgefährtin - auch sie kenne ich nur von ihrer "Schreibe".

Wenig?

Nein. Viel. Denn unweigerlich lernt man sich kennen. Erfährt Details aus der Lebensgeschichte. Haltungen. Ängste. Neue Entwicklungen. Vorlieben. Abneigungen. Lacht zusammen, ärgert sich gelegentlich.

Es entsteht: Vertrautheit. Und eine Form von Nähe. Es hat etwas von: Kameradschaft. Man weiß irgendwann: Achja, auf dieses oder jenes Thema reagiert er dann so und so. Hier isser empfindlich, da bringt er einen Joke und darüber redet man am besten gar nicht.

- Man kennt sich halt.

Und nun ist er tot. Gestorben nach einer kurzen, schweren Krankheit - mit gerade mal 44 Jahren. Mich macht das traurig und sehr betroffen - und ich habe gar keine Worte, so groß ist mein Mitgefühl für seine Familie.

Und was sag ich ihm selber zum Abschied, dem Granit, der im richtigen Leben Henner hieß? Er stand ja nicht so auf Kitsch (oder das ist total an mir vorbeigegangen) - also:

Ciao, Henner. Ich wünsch dir, dass es im Himmel Pferde und Hunde gibt, grandiose Hindernisse, Null-Fehler-Ritte, wunderschöne Kutschen, endlose Wälder und Felder und ein frischgezapftes Bier. Ich wünsch dir, dass die Ewigkeit ein Platz ist, den du genießen kannst - und dass du dort eines Tages alle um dich herum hast, die du geliebt hast - und die dich geliebt haben.

Galoppiere in Frieden, Granit.
Und wenn wir uns dort oben zufällig sehen sollten, dann stell schon mal ein Bierchen kalt.
Bis denne - see you.

Dienstag, 1. Juni 2010

Die "Auslösung"

Vorgeschichte: Beim Lesen-Lernen hilft den Erstklässlern eine Plüschschildkröte mit Namen Emil. In unregelmäßigen Abständen wird unter den Kindern ausgelost, wer wann Emil für eine Nacht mit nach Hause nehmen darf (sehr zur Unfreude hygieneversessener Eltern, die mit dem Einzug des Klassen-Plüschemils gleich jede Menge potentielle ungebetene Gäste wittern).

Tja. Mein Kind setzte das dann in seine eigene "Auslösung" um. Es stellte fleißig Zettelchen mit den Namen seiner Klassenkameraden her, packte die in eine Holzkiste, griff sich eine kleine Plüschente...

...und löste die aus.

Neinnein, nicht zum verschenken. Es gilt auch hier das Emil-Prinzip: Die kleine Plüschente darf eine Nacht beim glücklichen Gewinner auswärts übernachten, dann kommt der nächste dran.

Nach Aussage meiner Tochter hat sich die heutige erste Gewinnerin sehr über die Ente gefreut und fand sie sehr niedlich.

Ich stelle mich mental schon mal auf potentielle Anrufe verunsicherter bzw. aufgeregter Miteltern ein - und tröste mich damit, dass das Kind wenigstens (oder leider?) kein Geld von den lieben Klassenkameraden einfordert....

Sonntag, 25. April 2010

Elbanbaden


Früher als letztes Jahr - aber die 21 Grad auf dem Thermometer habens hergegeben. Allerdings war das Wasser noch sehr frisch. O-Ton Julchen: "Heilige Makrele! Ist das kalt!" (was sie aber nicht hinderte, wieder und wieder in die Elbe zu rennen und sich die erste Kleidermontur komplett einzusauen). Und noch ne Premiere: Heute hatten wir das erste Mal Spargel *lecker*.
 
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