Montag, 25. Januar 2010

Cat Madness II

Natürlich - also natürlich bei so trägen Zeitgenossen, wie ich einer bin - habe ich den Plan mit der Katzenrampe fürs neue Bett noch nicht umgesetzt.

Das, sagen wirs mal ganz offen, war dumm.

Jetzt läuft es nämlich so: Zweibeiner geht ins Bett. Licht aus. Kurz vor dem Einschlafen marschiert die Katze auf und mauzt herzzerreißend, solange, bis Zweibeiner Madame ins Bett gehoben hat (nein, sie läuft nicht weg, nein, sie wehrt sich auch nicht die Bohne...es hat ganz den Anschein, dass sie den "Aufzug" als normalen Service empfindet). Wo Madame sich dann wohlig einkuschelt und die Schnurrmaschine anwirft.

Merke: Eine Katze findet immer eine Lösung.

Deswegen habe ich mich heute dann getraut, das Katzenklo ins Bad zu verlegen - weil ich dann doch endlich in der Küche eine Spülmaschine haben möchte. Bis eben stand das Katzenklo genau in der Lücke, wo die reinsoll (früher hab ich immer gesagt, ich bekomme eine Spülmaschine, wenn die Katze das Zeitliche segnet, aber so, wie die Katze sich hält, überlebt sie mich locker und dann wars mit der Spülmaschine Essig). Nun bin ich gespannt und hoffe, dass Madame die Standortverlegung gnädigerweise akzeptiert.

Merke zwei: Mit einer Katze ist das Leben nie langweilig.

Freitag, 15. Januar 2010

Der legendäre erste Eindruck

trügt. Ist jedenfalls meine Lebenserfahrung. Ich habe es mehr als einmal erlebt, dass Menschen, die mir auf Anhieb sympathisch waren, sich später als Ekel herausstellten. Und umgekehrt Leute, die ich anfangs eher langweilig oder doof fand, sich im Lauf der Zeit als wahre Schätze entpuppten. Von daher gebe ich auf "erste Eindrücke" mittlerweile herzlich wenig. Mit den Jahren habe ich mir auch abgewöhnt, meine Mitmenschen nach ihrer Temperaments-Temperatur oder ihrem jeweiligen Grad an Extro- oder Introvertiertheit zu beurteilen. Laute Menschen können ein sehr leises Innenleben haben - und leise ein sehr lautes.

Es ist interessant für mich, festzustellen, dass ich mich in meinem Denken über andere - und in meinem Fühlen dazu - immer weiter von Spontanurteilen entferne. Noch interessanter ist, dass ich wahrnehme, dass sich allmählich auch meine Beurteilungskriterien in Sachen "Schönheit" und "Attraktivität" sowohl bei Männern als auch bei Frauen unmerklich verschoben haben. In meinen 20igern fand ich schön, was man halt so generell als schön einstuft: Glatte Cover-Gesichter und Model-Figuren. Heute kann ich mich für Details begeistern: "Hach, hat dieser Mensch schön geschwungene Lippen/tolle Hände/eine hinreißende Schulterlinie". Und ich schaue auf Bewegungsabläufe: Geschmeidig? Rund? Oder eckig-abgehackt?

Ich frage mich gelegentlich, ob diese verschobenen Wahrnehmungsmuster eine Begleiterscheinung des Alters sind - oder ein Zeichen, dass ich genauer hinzusehen gelernt habe.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Eis, Eis, Baby

Eis ist eine Super-Sache, solang man es nicht unter seinen vier Autorädern hat. Wobei der Winterdienst der Stadt Hamburg das wohl eher sportlich sieht. Wenn ich morgens meine Lütte zur Schule fahre, ist der größte Teil der Strecke eine Straße, die eine der beliebten Tempo-30-Zonen ist. Im Sommer ist der Trick, dass das Tempo-30-Schild am Zoneneingang elegant hinter einem Bäumchen verschwindet (das Fahrzeug mit der Radarfalle kommt dann 10m dahinter) - im Winter hält es da kein Mensch für nötig, mal zu streuen (wieso auch, gerade Straßen mit regem Durchgangsverkehr bieten sich ja als Tempo-30-Zone echt an). Hatte heute morgen den eleganten Effekt, dass ich an den rechts-vor-links-Ecken froh vorbeirutschte und dabei den Leutz, die gottseidank so schlau waren, einfach mal stehenzubleiben, mit einem freundlichen so-sorry-Grinsen im Gesicht zuwinken konnte. Gut, nun kann man ja glauben, ha, in der City wirds besser. Wirds auch. Bis man - z.B. kurz vor dem ZOB (zentraler Omnibusbahnhof) eventuell gern links abbiegen möchte. Links abbiegen ist im Streu- und Räumbild nämlich leider nicht vorgesehen. Ich seh das so vor meinem inneren Auge: Da hockt die Combo im Streufahrzeug. Jö. Schööööön geradeaus. Mal links die Abbiegespur mitnehmen? Och nöööö....viel zu aufwendig.

Tja. Und schon rutscht man da. Eis, Eis, Baby jodelnd. Oder fluchend. Je nachdem. Und spielt mal eben kurz mit dem Kleinwagen vor einem das beliebte Auto-Domino (bevor jetzt wieder einer mit der unangepaßten Geschwindigkeit kommt: Die war Schritt, die Geschwindigkeit. Aber auch aus dem Schritt abgebremst braucht eine bewegte Masse auf einer Eisfläche einfach ein paar Meter, bis sie zum Stillstand kommt. Physik halt. Tatsächlich ist die wirklich angepaßte Geschwindigkeit auf einer Eisfläche, wenn man keine Spikes, sondern Reifen hat, gleich Null. Zero. Halten. Ist ja ganz fein, hat aber den Nachteil, dass man dann nirgendwo mehr hinkommt).

Gah. Ich kann mit vielen Dingen leben. Aber dammich nochmal: Abbiegespuren auf einer Hauptverkehrsstraße abzustreuen finde ich nun echt nicht zuviel erwartet.

Freitag, 8. Januar 2010

Cat-Madness

ist, wenn man ein neues Bett kauft, das viel höher ist als das letzte - und dann ein schlechtes Gewissen hat, weil die Katze da ja nicht mehr reinhüpfen kann (schließlich ist die Katze eine alte Dame, mit großen Sprüngen ist da nichts mehr). Und wirklich crazy ist man, wenn die Konsequenz dieses schlechten Gewissens ist, dass man das Vorhaben "der Katze eine Rampe bauen, mit der sie bequem den Höhenunterschied überwinden kann") ernsthaft in Angriff nimmt - einfach weil eine Katze, die in der Nacht unentwegt mit leisem, klagenden Miauen das Bett umstreicht, dafür sorgt, dass Mensch sich jammervoll fühlt. Was noch dadurch verstärkt wird, dass Mensch sich sehr daran gewöhnt hat, mit einem schnurrenden Fellbündel im Arm einzuschlafen (dafür nimmt man auch Löcher im Laken in Kauf) - und auf dieses Gefühl nur äußerst ungern verzichtet. Und nein, die Katze ins Bett zu heben, ist keine Lösung - das mag sie nicht.

Katzen sind komisch. Menschen auch.
 
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